Wirkung des Bienengifts Apis mellifera syriaca auf Glioblastomkrebs: In-vitro- und In-vivo-Studien

Glioblastoma multiforme (GBM) ist ein äußerst aggressiver und tödlicher primärer Hirntumor. Die Resistenz von GBM gegenüber herkömmlichen Behandlungen wird auf Faktoren wie die Blut-Hirn-Schranke, die Tumorheterogenität und behandlungsresistente Stammzellen zurückgeführt. Aktuelle therapeutische Bemühungen zeigen nur begrenzte Überlebensvorteile, was den dringenden Bedarf an neuartigen Behandlungen unterstreicht.

In diesem Zusammenhang haben natürliche Antikrebsextrakte und insbesondere Tiergifte aufgrund ihres potenziellen therapeutischen Nutzens Aufmerksamkeit erregt. Bienengift im Allgemeinen und das der nahöstlichen Biene Apis mellifera syriaca im Besonderen haben nachweislich zytotoxische Wirkungen auf verschiedene Krebszelltypen, nicht jedoch auf Glioblastome. Daher zielte diese Studie darauf ab, das Potenzial des Giftes von A. mellifera syriaca als selektives Krebsmittel für Glioblastome durch In-vitro- und In-vivo-Studien zu untersuchen.

Unsere Ergebnisse zeigten eine starke zytotoxische Wirkung des Giftes von A. mellifera syriaca auf U87-Glioblastomzellen mit einem IC50 von 14,32 µg/ml beim MTT-Test und einem IC50 von 7,49 µg/ml beim LDH-Test. Mit Bienengift behandelte Zellen wurden für Propidiumiodid durchlässig, ohne Anzeichen einer frühen Apoptose zu zeigen, was auf eine beeinträchtigte Membranintegrität, aber keine frühe Apoptose schließen lässt. In diesen Zellen kam es zu einer proteolytischen Spaltung der Poly(ADP-Ribose)-Polymerase (PARP), ähnlich wie bei Nekrose. Nachfolgende In-vivo-Untersuchungen zeigten eine signifikante Verringerung der Anzahl von U87-Zellen bei Mäusen nach der Injektion von Bienengift, begleitet von einem signifikanten Anstieg der Caspase-3-exprimierenden Zellen, was auf das Auftreten einer zellulären Apoptose schließen lässt. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial des Giftes von A. mellifera syriaca als therapeutisch nützliches Instrument bei der Suche nach neuen Medikamentenkandidaten gegen Glioblastome und geben Einblicke in den molekularen Mechanismus, durch den das Gift auf Krebszellen wirkt.

Molecules 2024 Aug 21;29(16):3950. doi: 10.3390/molecules29163950.